Wer in heutigen Zeiten noch Journalist werden will, muss entweder unheimlich dumm sein – oder unheimlich passioniert. Schon mit 15 war ich als freie Mitarbeiterin bei der Lokalzeitung unterwegs auf Mittelaltermärkten, beim Kleintierzuchtverein, bei Feuerwehrfesten oder im Theater. Die Geschichten haben sich dann meistens wie von selbst geschrieben.
Studiert habe ich dann „Irgendwas mit Medien“, wo es beim Schreiben vor allem um Standardisierung ging. Dass das auf Dauer nichts für mich ist, habe ich schnell gemerkt. Und so habe ich den vermeintlich sicheren 9-to-5-Job, bei dem man abends den Stift fallen lassen kann, eingetauscht gegen Kreativität, Leidenschaft und Jeden-Tag-aufs-Neue-etwas-Lernen. Und es gibt nichts, was ich lieber täte.
Dass die Branche im Wandel ist, ist mir klar. Und doch bin ich überzeugt: Journalisten wird es immer geben, denn wir brauchen Menschen, die breit recherchieren, uns Zusammenhänge erklären, unabhängig berichten und informieren. An der Georg von Holtzbrinck-Schule lerne ich das Handwerk von der Pike auf. Und ich bin gespannt, was die Zukunft alles bringt.