Im Zentrum einer jeden Schule stehen die Schüler. Derzeit arbeiten zehn Volontärinnen und Volontäre für die Redaktionen des Handelsblatts, der WirtschaftsWoche und von ada. Ihre Hintergründe sind vielfältig: Volkswirte und Politikwissenschaftlerinnen sind ebenso darunter wie Wirtschaftspsychologen. In der Journalistenschule lernen sie alle, ein Gespür für Wirtschaftsgeschichten zu entwickeln – und dafür, sie aufzuschreiben.
Ich wäre wohl nicht an der Georg-von-Holtzbrinck Schule gelandet, hätte ich nicht in einem Sommer vor vielen Jahren neugierig nach einem Buch gegriffen. Darin ermitteln Journalist Mikael Blomquist und Researcherin Lisbeth Salander in einem Wirtschaftskriminalfall. Mir gefielen die Hartnäckigkeit und das moralische Rückgrat. Ich weiß nicht, ob ich 2300 Seiten jemals schneller verschlungen habe.
Also studierte ich Philosophy & Economics an der Universität Bayreuth, um mich Fragen der Gerechtigkeit, Gleichberechtigung und Umverteilung zu widmen. Danach folgte ich dem netten Hinweis älterer Journalisten-KollegInnen, die ich während meiner diversen Praktika kennenlernte („Studier lieber was richtiges“) und stellte mich dem Master in Volkswirtschaftslehre an der Ludwig-Maximilians-Universität in München. Mit dem wirtschaftlichen Handwerkszeug gerüstet, freue ich mich nun auf 18 Monate bei der WirtschaftsWoche, dem Handelsblatt und in der Georg von Holtzbrinck-Schule.
Wieso mein Herz für den Journalismus schlägt? Als junger Mensch möchte ich Teil einer offenen und demokratischen Gesellschaft sein. Ich möchte mich aktiv an der Meinungsbildung beteiligen, kritisch hinterfragen und auf Probleme aufmerksam machen, die ansonsten unter den Teppich gekehrt würden.
Bei der Handelsblatt Media Group bin ich seit September 2021. Angefangen habe ich als Werkstudentin in der SEO -und Social-Media-Redaktion des Handelsblatt. Während meiner Zeit dort konnte ich wertvolle Einblicke darüber sammeln, wie Instagram und andere Plattformen genutzt werden können, um eine breite Masse an Menschen zu erreichen.
Seitdem begeistere ich mich vor allem für multimediales Storytelling. Jetzt als Volontärin an der Georg von Holtzbrinck-Schule möchte ich meine journalistischen Fähigkeiten weiter ausbauen und lernen, wie ich besonders kommende Generationen weiter für guten Journalismus begeistern kann.
Bereits während meines ersten Praktikums bei einer Lokalzeitung wurde schnell klar: Ich will Journalistin werden. Unterwegs sein, spannende Gespräche führen und intensiv recherchieren, machen diesen Beruf unglaublich abwechslungsreich. Sich immer wieder neuen Herausforderungen zu stellen, motiviert mich.
Nach mehreren Praktika im Lokaljournalismus und journalistischen Erfahrungen beim Hochschulradio Düsseldorf begann meine Reise im Februar 2022 für ein Praktikum im Investigativ-Ressort beim Handelsblatt. Im Anschluss habe ich als Werkstudentin bei der WirtschaftsWoche gearbeitet, bevor ich im Januar 2023 mein Volontariat bei der Handelsblatt Media Group und der Georg von Holtzbrinck-Schule anfing. Ich habe Geschichte und Kommunikations- und Medienwissenschaften in Düsseldorf und Trondheim studiert
Als „Allesfahrer“ bin ich zehn Jahre lang meinem Lieblingsverein Fortuna Düsseldorf hinterhergefahren. Auf matschigen Tribünen in Emden, klappernden Holzgestellen in Ahlen und mit Fernglas in der Münchener Allianz Arena habe ich vor allem eins gesehen: Niederlagen. Um das verarbeiten zu können, habe ich für Fanzeitschriften buchstäblich in die Tasten gehauen.
Über 15 Jahre später habe ich mich nun auf den Weg gemacht, Wirtschaftsjournalist zu werden. Seit dem 1. Januar 2023 bin ich Volontär an der Georg von Holtzbrinck-Schule und wandere durch das Dickicht von Handelsblatt und WirtschaftsWoche.
Das Thema Wirtschaft ist jahrzehntelang einer meiner Reisebegleiter: zunächst an der Höheren Handelsschule und in den frühen 2010er Jahren bei einer Verpackungsmaschinenfirma in der Lagerlogistik, als das Just-in-Time-Prinzip noch kostensparend war. Auch bei Fortuna Düsseldorf spielt Wirtschaft eine große Rolle. Vom hochverschuldeten Viertliga-Verein hat sich Fortuna zurück zum schuldenfreien Zweitligisten gekämpft.
Wirtschaft hat Kontinuität in meinem Leben. In den vergangenen Jahren habe ich Reportagen über die Fahrradkuriere bei Start-ups geschrieben und deren Kampf um Mitbestimmung durch Betriebsräte. Nun hat für mich eine neue Reise begonnen, mit Recherchen zu großen Unternehmen, Börsen und Märkten. Ich freue mich drauf.
Mein erstes Vorbild im Journalismus? Karla Kolumna. Die rasende Reporterin war neugierig und deckte in der Welt von Bibi Blocksberg und Benjamin Blümchen zwischen 1994 und 2019 so manche Machenschaft auf. Sie gab sich nie mit den Antworten des „Bürgermeisterchens“ zufrieden. Egal wie sehr dieser sie mit seiner Limousine und seinem Posten zu beeindrucken versuchte. Und auch ich gab mich nie mit einer einfachen Antwort zufrieden. Zusammenhänge mussten verständlich sein. Ich wollte immer genau verstehen, wie jemand zu seiner Meinung kam.
So fand ich dank Karla Kolumna bereits früh heraus, dass mein Herz für den Journalismus schlägt. Dass ich mich als Journalistin nicht vom Glanz der Politik blenden lassen sollte, lehrte mich nicht nur das „Bürgermeisterchen“ von Neustadt, sondern später auch mein Abstecher in die politische Kommunikation. Denn mein Weg führte mich nach freien Mitarbeiten in Lokalredaktionen und meinem Journalismusstudium an der Westfälischen Hochschule nicht direkt zum Handelsblatt. Drei Jahre habe ich im politischen Berlin gearbeitet, um in Zukunft nicht nur über die neusten Beschlüsse zu berichten. Vielmehr wollte ich die politischen Prozesse verstehen, um selbst eine umfassende Antwort geben zu können.
Mein erster Zeitungsartikel war ein Bericht von den deutschen Meisterschaften 2012 im Ultimate Frisbee: "Ihre Welt ist eine Scheibe". Als Generalist schrieb ich über alles Mögliche: Berliner Stadtpolitik, Handball, Gewerkschaften, Wasserversorger, ungarische Medien. Die Zeilenhonorare waren mickrig, "leider" fand ich diesen Job aber immer schon spannend. In Göttingen war ich Reporter beim Stadtradio (liebe Grüße!) und studierte Jura und Wirtschaftsgeschichte. Jetzt schreibe ich Geschichten über Wirtschaft.
Bei der Handelsblatt Media Group bin ich seit Oktober 2020. Angeheuert habe ich als SEO-Werkstudent, seitdem zählen auch Suchmaschinen-Rankings und Keyword-Recherchen zu meinen journalistischen Leidenschaften. SEO-Texte schrieb ich vor dem Volontariat auch für das "Redaktionsnetzwerk Deutschland" und "Sportbuzzer". Mit dem Volontariat an der Georg von Holtzbrinck-Schule will ich jetzt verschiedenste Themenkomplexe kennenlernen und meine journalistischen Fähigkeiten weiter verbessern.
Das Beste am Journalismus? Einen Beruf zu besitzen, in dem ohne Neugier nichts funktioniert. Nach Stationen im Lokaljournalismus (wenn man ihn richtig betreibt, ein tolles Arbeitsfeld!) und kurzen Ausflügen zur Zeit und der Rechercheplattform Correctiv, bin ich nun hier: Beim Handelsblatt und der WiWo. Ich freu mich.
PS: Die drei Fragezeichen sind besser als TKKG.
Journalismus: Unterwegs sein, Menschen kennenlernen, sich jeden Tag mit den Themen beschäftigen, die gerade die ganze Welt umtreiben - “Wieso will das nicht jeder machen?“, habe ich mich immer gefragt. Mein Umfeld hat mir eine Vielzahl an Argumenten genannt: Der Printjournalismus stirbt aus, haben sie gesagt. Damit wirst du nie genug Geld verdienen, oder: Damit findest du keine Festanstellung. Ich habe es trotzdem gemacht. Habe “Onlinejournalismus” in Darmstadt studiert und nebenbei meine ersten journalistischen Erfahrungen in Print- und Onlineredaktionen gesammelt: Von der Regionalzeitung im Heimatsort, über Magazinjournalismus bei Geo und den Newsroom der FAZ. Anschließend ging es für mich zum Finanzressort des Handelsblatts. Noch ist der Printjournalismus nicht ausgestorben. Und wenn das entgegen meiner Erwartung doch irgendwann passiert, schreibe ich eben online weiter.
Hier könnte stehen, dass ich schon als Kind schreiben und berichten wollte. Bloß sieht die Realität anders aus. Mir kam nie in den Sinn, Journalistin zu werden. Bis zu einem Praktikum im Investigativ-Ressort des Handelsblatts. Plötzlich war mir klar: Ich möchte keinen anderen Weg gehen als diesen.
Unermüdlich berichten, einordnen und suchen, Transparenz schaffen, wo vorher keine war – das ist meine Leidenschaft und das will ich tun.
Mein Studium der Politik, Soziologie, Volkswirtschaft, Geschichte und des Öffentlichen Rechts – zusammenfassend „Staatswissenschaften“ – lehrte mich vor allem eines: Je unklarer die Lage, desto größer wird der Durst nach gesicherten Informationen. Jeder muss das Recht dazu haben, nah am Puls der Zeit zu sein. Dazu will ich einen Beitrag leisten, mit Fakten, Objektivität und Distanz.
Nachdem ich ein Jahr lang im Newsroom des Handelsblatts tätig war, erlerne ich nun an der Georg von Holtzbrinck Schule das journalistische Handwerk von Grund auf. Und die professionellen Kriterien unserer Zunft lerne ich genau hier am besten. Davon bin ich überzeugt.
Abwechslungsreich. Wenn ich meine Leidenschaft für den Journalismus in einem Wort zusammenfassen müsste, wäre es wohl dieses. Ob für Geschichten zu Terminen durch halb Deutschland fahren, im Newsroom auf Eilmeldungen schnell reagieren oder mal eben spontan den Chef eines Dax-Unternehmens interviewen: Die Arbeit von Journalisten ist vielfältig.
Mich immer wieder ausprobieren und neue Erfahrungen sammeln, zeichnen auch meinen journalistischen Weg aus. Angefangen bei Lokalzeitungen wie der „Rheinischen Post“ und dem „Kölner Stadt-Anzeiger“, ging es zu den Magazinen der „P.M.“-Gruppe bis ich beim Handelsblatt meine journalistische Heimat fand. Auch beim Studium der Geschichte und Skandinavistik entschied mich nicht für einen Ort, sondern wählte Köln und Schweden.
Nicht zu wissen, was alles an einem Tag passieren wird, immer die Möglichkeit zu haben, überrascht zu werden, hat mich schon immer fasziniert. Manchmal war die Überraschung aber auch größer als mir lieb war. Wie als ich im März 2020 für die Handelsblatt-Redaktion in New York war und auf einmal im „Epizentrum der Corona-Pandemie“ lebte. Über Ereignisse zu berichten, von denen ich nur wenige Meilen entfernt wohnte, war eine eindringliche Erfahrung. Aber sie hat mich gelehrt, nie den Fokus zu verlieren. Egal, wie chaotisch, unübersichtlich oder kompliziert die Lage ist. Denn letztendlich müssen wir Journalist den Lesern die Nachrichten erklären, ihnen eine Einordnung bieten, damit sie sich selbst eine Meinung bilden können.
Deshalb ist es mir wichtig komplexe Sachverhalte verständlich aufzuschreiben. Dabei gehe ich mit offenen Augen durch die Welt und habe auch keine Angst, Themen anzugehen, von denen ich noch nicht viel weiß. Egal, ob es eine Analyse von skandinavischer Arbeiterliteratur oder die Einordnung der steigenden Inflation ist.
Womit steige ich ein? Mit dem Klischee vom kleinen, unbedarften Jungen, der seine Eltern mit Fragen löchert? Mit dem Grundschüler, der am Schreibtisch seines Kinderzimmers seinen Lieblingsautoren nacheifert? Mit zögerlich abgeschickten ersten journalistischen Gehversuchen? Den ersten Presseterminen? Der Zeit, als einem ein freier Konzertbesuch und eine Autorenzeile noch genug der Entlohnung waren, um sich Nächte um die Ohren zu schlagen?
Oder viel später, mit dem ersten Betreten der Büros des Handelsblatts? Mit der Erkenntnis, dass Wirtschaft mehr bedeutet als Bilanzen und Businesspläne? Dass es das Kleine im Großen und das Große im Kleinen ist, über das es sich am meisten zu schreiben lohnt? Und dass es genau das ist, was ich in meinem Berufsleben machen möchte? All das hat es wohl gebraucht, um hier anzukommen. Und mir die Gewissheit zu geben: Genau hier bin ich richtig.
Wer in heutigen Zeiten noch Journalist werden will, muss entweder unheimlich dumm sein – oder unheimlich passioniert. Schon mit 15 war ich als freie Mitarbeiterin bei der Lokalzeitung unterwegs auf Mittelaltermärkten, beim Kleintierzuchtverein, bei Feuerwehrfesten oder im Theater. Die Geschichten haben sich dann meistens wie von selbst geschrieben.
Studiert habe ich dann „Irgendwas mit Medien“, wo es beim Schreiben vor allem um Standardisierung ging. Dass das auf Dauer nichts für mich ist, habe ich schnell gemerkt. Und so habe ich den vermeintlich sicheren 9-to-5-Job, bei dem man abends den Stift fallen lassen kann, eingetauscht gegen Kreativität, Leidenschaft und Jeden-Tag-aufs-Neue-etwas-Lernen. Und es gibt nichts, was ich lieber täte.
Dass die Branche im Wandel ist, ist mir klar. Und doch bin ich überzeugt: Journalisten wird es immer geben, denn wir brauchen Menschen, die breit recherchieren, uns Zusammenhänge erklären, unabhängig berichten und informieren. An der Georg von Holtzbrinck-Schule lerne ich das Handwerk von der Pike auf. Und ich bin gespannt, was die Zukunft alles bringt.
Die meiste wache Lebenszeit verbringen Menschen damit, einander Geschichten zu erzählen. Ob die immer faktisch richtig sind? Wahrscheinlich nicht... Im Moment brodelt die Welt und es braucht Menschen, die diese komplexe und vielschichtige Zeit nachvollziehbar und greifbar machen. Gut recherchiert, durchdacht und fokussiert. Das fordert mich und das möchte ich machen.
Schüler (13) schafft Strafarbeiten in der Schule ab - mit diesem simplen Trick. Eine etwas reißerische Überschrift für meine journalistische Origin Story. In der Mittelstufe schrieb ich meine Strafaufsätze mit zu viel Freude, beim Vortrag vor der Klasse wurde die Stimmung zu ausgelassen. Mein Erdkundelehrer musste die Aufsätze abschaffen, als die Feedbackschleife sich vollends drehte und ich gezielt Ärger machte, um Texte schreiben zu dürfen. Er empfahl mir, das mal beruflich zu machen.
„Die Lehrer verderben die Schüler, das ist eine jahrhundertealte Tatsache“, warnte Thomas Bernhard – doch zu spät, erst an der Universität. Um nicht selbst zum Verderbenden zu werden, sagte ich die Reise in die Lehr-Verbeamtung ab – und wegen einer Doppelstunde Mathematik-Vertretung in einer frühpubertären siebten Klasse. Im Musikjournalismus fühlte ich mich dann kurz wohl, aber schnell auch ziellos. Das große Ganze passt leider nicht in ein Lied.
Ich ging also doch wieder zurück in die Schule. Um Anlauf zu nehmen.
An einem Tag Zapfenpflücker im Schwarzwald und einen Ü65-Basketball-Europameister interviewen, am nächsten Tag im Segelflieger über sie hinweg fliegen: Seit ich als Politik- und VWL-Student in Freiburg ein Praktikum bei der Lokalzeitung gemacht habe, will ich Journalist werden.
Es folgten Stationen bei der Stuttgarter Zeitung und den Vereinten Nationen in Bonn. Dann zog es mich zum Handelsblatt. Zunächst arbeitete ich als Werkstudent vor allem im Düsseldorfer Newsroom, 2019 ging ich für die Redaktion nach New York.
Ich sammelte spannende Erfahrungen direkt an der Wall Street. Seitdem weiß ich auch, was Rush Hour wirklich bedeutet, wie gut das Essen an Food Trucks schmeckt und, was man für eine unfassbare Summe für ein kleines WG-Zimmer bezahlen kann. Nun setze ich meine Reise als Georg-von-Holtzbrinck-Schüler fort. Ich freue mich auf alles, was noch kommt.
In meiner ersten Geschichte bei der WiWo jagte ich dem flüchtigen Jan Marsalek hinterher. Seitdem lässt mich der Zauber nicht mehr los. Recherchieren, schreiben, nah dran sein am Geschehen – das macht den Beruf so besonders.
In Bonn habe ich Law and Economics studiert. Seitdem sind Zahlen mein Ding. Anschließend war ich als Journalistin in London tätig. Die Schnelligkeit des wichtigsten Finanzplatzes Europas hat mir gezeigt, wie wichtig verlässliche Informationen zum richtigen Zeitpunkt sind.
Deshalb bin ich überzeugt: Gute Journalisten wird es immer geben. Denn wir brauchen Menschen, die nachfragen, Widersprüche offenlegen und komplexe Zusammenhänge verständlich darstellen – unabhängig, ob digital oder gedruckt.
An der Georg von Holtzbrinck-Schule lerne ich das journalistische Handwerk von Grund auf. Diese Chance spornt mich an, mein Bestes zu geben.
Ich startete das Jurastudium, eine Karriere als Verwaltungsjuristin oder Richterin fand ich jedoch nie erstrebenswert. Obwohl ich danach Politikwissenschaft studierte, wollte ich auch nicht im politischen Betrieb arbeiten. „Warum nicht also was mit Medien machen?“, dachte ich. Schon während meiner Schulzeit absolvierte ich Praktika bei der Mülheimer Woche und beim Radiosender Duisburg. Als Studentin arbeitete ich als freie Journalistin für den Süddeutsche- sowie Zeitverlag und andere Tageszeitungen.
Das war es: Informationen sammeln, Interviewpartner treffen, komplexe Sachverhalte verständlich aufschreiben. Über wirtschaftliche Themen zu berichten, bot sich an. Sie betreffen uns alle: Bildung und Ausbildung, Mobilität, Freizeit, das persönliche Glück oder Krankheiten – all dem liegen wirtschaftliche Zusammenhänge zugrunde. An der Georg von Holtzbrinck-Schule lernen wir, wie wir Menschen dabei helfen können, die Verhältnisse zu verstehen, in denen sie leben.
Zum Start gleich Quantencomputing: Mein erstes WiWo-Interview als Volontär war eine sehr spezielle Lerneinheit – und eine große Herausforderung, die Materie in verständliches Deutsch zu übersetzen. Eine gute Übung und das, was wir als Journalisten leisten müssen.
Verfallen bin ich dem Journalismus seit einem Schülerpraktikum beim „Stern“. Stationen von „Bild“ bis „taz“, dann, während ich mich in Köln den Lateinamerika-Studien widmete, erstes Pendeln in die Kasernenstraße ins alte Verlagshaus. Ich hatte eine super Zeit in der H10-Redaktion und an den Desks im Handelsblatt-Newsroom.
„Was würdest du machen, wenn du einen Tag lang Handelsblatt-Chefredakteur wärst?“, fragte mich neulich eine Kollegin. Ich würde die leeren Kommentarspalten für die kommende Ausgabe an die Desks geben. Rollen tauschen. Die, die sonst organisieren und redigieren, schreiben selbst. Wir kritisieren Konzerne und Menschen dafür, wenn sie das machen, was sie immer gemacht haben. Stehenbleiben. Doch es gilt genauso für uns selbst: Wir müssen uns Aufgaben stellen, Sachen anders machen. Mal andere ranlassen. Und wenn die Desks nicht wollen: Wir stehen bereit. Es müssen ja nicht gleich Quantencomputer sein.
In einer Zeit, die man lapidar als „früher“ bezeichnen kann, wollte ich Detektivin werden. So wie meine Vorbilder Kalle Blomquist und die drei Fragezeichen. Gleichzeitig liebte ich das Schreiben und so riet mir jemand, an den ich mich heute nicht mehr genau erinnere, doch Journalistin zu werden.
Dieser Tipp hat sich bewährt. Auch wenn ich heute nicht, wie ich es mir damals vorstellte, mit Trenchcoat und Pfeife im Newsroom sitze, habe ich das Gefühl, genau an der Schnittstelle angekommen zu sein, an die ich immer wollte: zwischen Recherche und kreativem Schreiben.
Mein Weg hierher führte über einen Bachelor „Politik und Wirtschaft“ in Münster und einen Master „Internationale Beziehungen und Entwicklungspolitik“ in Duisburg, über eine studienbegleitende Journalistenausbildung beim ifp in München und viele Praktika. Dabei ging es für mich auch in ferne Länder, wie Neuseeland, Peru, Rumänien und Namibia, wo ich mich mit fremden Kulturen und Lebensweisen bekannt machen durfte.
Thematisch geht es für mich um vieles. Von Sport über Politik und natürlich Wirtschaft. Auch neues Terrain will ich dabei nicht ausschließen. Denn das Motto von damals ist hängengeblieben: „Ich übernehme jeden Fall!“
Das abgeschlossene Lehramtsstudium wäre eigentlich eine Eintrittskarte ins Beamtentum gewesen. Doch die Aussicht auf geregelte Arbeitszeiten, Müßiggang in den Sommerferien und in ferner Zukunft eine üppige Pension konnten mich nicht an die Schule fesseln. Auch ich gehörte zu der traurigen Vielzahl der Studierenden, die im Lehramt vor allem einen beruflichen Sicherheitsanker gesehen hat. Und Plan A war immer ein anderer: Journalismus. Schreiben statt schreiben lassen also.
In der Regel herrscht in Redaktionen etwas mehr Sitte als in einem Klassenzimmer voll launischer Pubertierender in einer Schule hier mitten im Ruhrpott. Zumindest in einem Punkt aber ähneln sich die Aufgaben eines Journalisten mit denen eines Lehrers: Ich muss komplizierte Sachverhalte so aufbereiten, dass sie allgemeinverständlich sind. Präzise erklären, ohne sich in ultraspezifische Feinheiten zu verlieren. Gekonnt reduzieren, ohne sich in verfälschende Vereinfachungen zu manövrieren. Ansprüche, die vor allem für den Wirtschaftsjournalismus relevant sind.
Meine journalistische Laufbahn begann ich bei verschiedenen Duisburger Lokalpostillen, bis ich einige Jahre später vor allem für die Frankfurter Allgemeine Zeitung schrieb – meistens über Bildungsthemen. Noch während meines Studiums der Fächer Deutsch und Sozialwissenschaften an der Universität Duisburg-Essen wechselte ich dann als Werkstudent in den Handelsblatt Newsroom, wo ich deutlich merkte: Zeitung machen ist nicht nur Zeitung schreiben. Seit Januar 2020 bin ich Volontär an der Georg von Holtzbrinck-Schule. Dort lerne ich das journalistische Handwerk von Grund auf kennen – und wie ich es nutzen kann, um guten Wirtschaftsjournalismus zu machen.
Ich bin neu in der Welt der Wirtschaft und besonders interessieren mich alternative Themen wie Klimaschutz, innovative Technologien und Start-ups. Privat schreibe ich eher nur Tagebuch oder Blogs über das Laufen. Denn man findet mich abseits der Tastatur oft draußen in meinen Laufschuhen und wenn ich nicht in Düsseldorf bin, dann am liebsten in den Alpen.
Gerne vergleiche ich als passionierter Alpinbergsportler und Skitourengeher mein Hobby mit der Wirtschaft. Der Aufstieg dauert, die Verweildauer am Gipfel ist nicht lang und der Abstieg oder die Steilhangabfahrt geht schnell – wie der Wirtschaftszyklus.
Viele fragen mich: „Warum willst du Journalist werden?“ Meine Antwort: Weil es im Zuge einer dynamischen und komplexen Welt Leute braucht, die das Wirtschaftsgeschehen verständlich transportieren können. Themen und Debatten pointiert und nachvollziehbar aufbereiten, das mache ich gerne und das erfüllt mich. Schon während meiner Oberstufenlaufbahn habe ich meine Ferien für Praktika genutzt und eine journalistische Laufbahn eingeschlagen. Studiert habe ich Sozialwissenschaften in Bochum mit einem Schwerpunkt im Master auf Digitalisierung, Management und Organisationsberatung.
Ein Jahr arbeitete ich bei der Lokalzeitung, ab 2013 vier Jahre lang beim Radio und während dieser Zeit arbeitete ich noch mehrere Monate für die Deutsche Presse Agentur dpa im Audio- und Videobereich in Berlin. Eine unvergessliche und lehrreiche Zeit. Ab 2015 lag mein Fokus auf dem Videojournalismus und im Herbst 2016 wurde ich Teil der Social-Media- und Videoredaktion beim Handelsblatt. Hier bin ich stetig mit meinen Aufgaben gewachsen und habe im November mit zwei Kollegen den „Deutschen Wirtschaftsfilmpreis“ in der Kategorie „Innovative Filmkonzepte“ gewonnen.
Seit Januar 2019 bin nun an der Georg von Holtzbrinck-Schule für Wirtschaftsjournalisten und freue mich, das journalistische Handwerk in all seiner Vielfalt noch einmal von der Pike auf zu lernen.
„Egal was du machst, werde niemals Journalistin“ – so lautete der gut gemeinte Rat meines Chefredakteurs, als ich mit 14 Jahren zuhause in der kleinweltlichen Lokalredaktion arbeitete. Nur die Allerbesten, so mahnte er, könnten in diesem Beruf überhaupt noch bestehen.
Demotiviert hat mich seine Schwarzseherei nicht – im Gegenteil. Als Älteste von drei Geschwistern habe ich früh gelernt: Wenn dir jemand ein Bein stellt, spring drüber. Ich witterte eine neue Herausforderung. „Na, dann muss ich halt eine der Allerbesten werden!“, antwortete ich.
Schon in der Grundschule schrieb ich montagmorgens lieber schillernde Geschichten statt einfach ein Bild vom Wochenende zu malen. Später am Gymnasium folgten die Mitarbeit an der Schülerzeitung und die Leitung des Jahrbuchs. Für die Eltern meiner Freunde war ich schnell nur noch „die nächste Antonia Rados“.
Journalistin. Das stand also schon immer fest. Spätestens als mir das berüchtigte Magische Viereck im Sozialwissenschaftsunterricht jegliche naiv-utopischen Illusionen raubte, wusste ich auch, worüber ich schreiben will. Nach dem Abi studierte ich deshalb Wirtschaftspolitischen Journalismus an der TU Dortmund. Während meiner drei Jahre als freie Redakteurin bei Orange by Handelsblatt durfte ich vor Ort über das Brexit-Referendum 2016 in London berichten. Ohne Frage der Superlativ meiner jungen journalistischen Karriere.
Nun bin ich seit Januar 2019 als Volontärin an der Georg von Holtzbrinck-Schule. Um Exzellenz zu erlangen. Um Wirtschaft greifbar und verständlich zu machen. Und um meinem damaligen Chefredakteur zu beweisen, dass man alles schaffen kann, wenn man nur hart genug arbeitet.
„Ran an die Zukunft“ hieß das Schulprojekt, bei dem ich das erste Mal mit dem Journalismus in Berührung kam. Das RAZ-Projekt diente der Berufsorientierung. Meine Klassenlehrerin erklärte uns, was ein Journalist ist. Meine Neugier war geweckt und ich meldete mich daraufhin bei der Westdeutschen Zeitung für ein Schülerpraktikum. Nach zwei Wochen in der Krefelder Lokalredaktion erzählte ich meinen Eltern ganz begeistert, dass ich Journalistin werden möchte. Mein Vater erklärte mir, dass ich am besten etwas studiere, worüber ich berichten will. Mit 18 entschied ich mich, dass ich über das Geschehen in der Wirtschaft berichten will.
Ich schrieb mich an der Universität Duisburg-Essen als Kulturwirt ein. An dieser Stelle muss ich meistens erklären, wie das Studium eines Kulturwirtes aussieht: Bei mir war es eine Mischung aus Wirtschaftswissenschaften, Anglistik und Kulturwissenschaften. Das Studium alleine reichte mir nicht und so zog es mich zu CampusFM. Beim Universitätsradio moderierte ich die Morgensendung vor den Vorlesungen, schrieb Nachrichtentexte und führte erste Interviews. Als Studentin arbeitete ich beim WDR und Handelsblatt. Hier habe ich ausgebildete Redakteure in Aktion gesehen. Von ihnen konnte ich mir viel abschauen und lernen. Nach dem Studium arbeitete ich für die DFA als Assistentin und zuletzt selbst als TV-Redakteurin. Hier wurde mein Studium allerdings zur Nebensache. Die Georg von Holtzbrinck-Journalistenschule gibt mir die Möglichkeit, mein Fachwissen mit meinem Berufswunsch zu kombinieren. Das bedeutet mir sehr viel.
Rhein statt Donau, Kö statt Prater und Altbier statt Krügerl - Es ist Jänner 2019 als ich mich dazu entschließe, die schönste Stadt der Welt gegen das größte Dorf der Welt einzutauschen. Pfiati Wien, Servus Düsseldorf!
Der Grund: Nach meinem Bachelorstudium in Volkswirtschaftslehre wollte ich mich endlich jenem Handwerk zuwenden, für das ich schon seit Kindheitstagen brenne: dem Schreiben.
Vollgepumpt mit Zinstheorien, Portfolioanalysen und Kapitalmarktstudien wollte ich dem Finanz-Analphabetismus den Krieg erklären und Licht in den dunklen Finanzdschungel bringen.
Verständnis schaffen, Interesse wecken und vor allem die “Angst” vor der Wirtschaft nehmen - ziemlich große Ziele für eine kleine Österreicherin.
Ob ich mir das in Zeiten von Lügenpresse und Fakenews überhaupt antun möchte? Ja - und die Georg von Holtzbrinck-Schule für Wirtschaftsjournalisten wird mich darin unterstützen, davon bin ich überzeugt.
Nach fünf Jahren in fünf Ländern weiß ich, dass ich beim Umzug die Kiste mit meinen Notizbüchern zuletzt einpacken muss: Geschichten, Begegnungen, Ideen, meist an der Schnittstelle von Politik und Wirtschaft. Die schreibe ich auf, um die Welt um mich herum zu verstehen. Beim Fotografieren in Tadschikistan oder beim Bloggen im Kosovo bringe ich so Ordnung in meine Neugierde. Die weckte nicht zuletzt mein Studium der Internationalen Beziehungen und Politischen Ökonomie in London, Paris und Maastricht. Nebenher sammelte ich journalistische Erfahrung bei englischsprachigen Medien wie Politheor, LYRA Magazine und dem Brexit Blog der London School of Economics.
Zwei Jahre lang arbeitete ich für die UN, zuletzt an der Prävention von Gewalt, Kriminalität und Korruption. Jetzt will mich ich als Volontärin an der Georg von Holtzbrinck-Schule ganz dem Schreiben widmen, um diese und weitere komplexe wirtschaftliche Themen anschaulich zu vermitteln. Besonders interessieren mich dabei Wirtschaftskriminalität, Digitalisierung und die nächste Finanzkrise.
Was ich beim Umzug übrigens immer zuerst wiederfinde: Die nächste leere Seite im Notizbuch. Für das Kapitel „Journalismus“ kann ich mir keine spannendere Zeit vorstellen.
Als Lehmann Brothers 2008 pleiteging, konnte ich es spüren. Die Stimmung um mich herum kippte, wurde scharf und angespannt. So als ob alle wüssten, dass etwas Schlimmes geschehen ist. Doch niemand konnte oder wollte es in Worte fassen. Die Wahrheit blieb stumm.
In mir aber bohrte die Frage, was so schlimm daran sein soll, dass einer großen Bank in den USA das Geld ausgeht.
Ich war 21 Jahre alt, arbeitete bereits als freie Journalistin, studierte Politikwissenschaften und Wirtschafts- und Sozialpsychologie. Die Neugierde wurde unerträglich. Also tat ich das, was Journalisten tun dürfen und sollen: Nervige Fragen stellen, das Thema ergründen und Zusammenhänge suchen.
So führte mich mein Weg von der Lokalredaktion der NRZ zum Finanzmonitor, mit einem kleinen Ausflug zum WDR, um mich dann zum Handelsblatt zu bringen. Innerhalb der letzten zehn Jahre als Nachwuchsjournalistin stellte ich fest: Die Wahrheit versteckt sich überall. Ich muss sie nur aufspüren – und sprechen lassen.
Wie das am besten geht, lerne ich nun als Volontärin der Holtzbrinck-Journalistenschule.
Die Liebe zu den Paragraphen schwand schneller, als ich Bürgergesetzbuch sagen konnte. Also warf ich nach dem ersten Semester Jura hin – und tauschte meine Gesetzestexte gegen ein Diktiergerät. Als Lokalreporter schrieb ich für die Rheinische Post über Stadtratssitzungen, Gerichtsverhandlungen und Taubenzüchter. Seitdem weiß ich: Jeden Tag bei null anfangen ist nicht frustrierend, sondern ein Privileg.
Fragen stellen, Antworten finden, Geschichten erzählen. Das ist es, was ich will. Ich zog vom niederrheinischen Kleve nach Düsseldorf, wo ich Politikwissenschaft und Germanistik studierte. Parallel sammelte ich erste Online-Erfahrung im Newsroom des Handelsblatt. Als Georg-von-Holtzbrinck-Schüler will ich auf dieses Fundament aufbauen. Für die Zukunft habe ich mir drei Dinge vorgenommen: Immer offen bleiben. Klar formulieren. Und zeigen, dass man auch ohne Emojis Stimmung ausdrücken kann.
„Journalismus? Ja, aber dann Wirtschaftsjournalismus“. So würde ich meine Entscheidung für die Georg von Holtzbrinck-Schule beschreiben. Denn: Komplexe Sachverhalte und Debatten verständlich aufzubereiten, ist eine oft unterschätzte Kunst. Besonders wenn der journalistisch kritische Blick nicht zu kurz kommen soll. Deshalb wühle ich mich auch gerne mal besonders tief durch eine kontroverse Thematik.
Im Bachelor habe ich European Studies in Bremen studiert und im Master Volkswirtschaftslehre in Münster. Jetzt möchte ich noch einmal das journalistische Handwerk von Grunde auf lernen. Mein Praktikum bei der WirtschaftsWoche und meine Tätigkeit als freier Autor für den „Volkswirt“ werden mir dabei sicher helfen. Begeisterung und Interesse für politische und ökonomische Themen bringe ich gleich mit. Und Sachverstand hoffentlich auch.
Immer schon habe ich es geliebt zu schreiben. Bereits als Kind habe ich mir häufig mehr Mühe mit dem Schreiben von Geburtstagskarten gegeben als mit dem Aussuchen eines passenden Geschenks. Vorbilder fand ich in den vielen Büchern, die ich reihenweise verschlang. Irgendwann entwickelte sich dann der Wunsch in mir, Menschen auch so zu faszinieren – und das einfach nur mit der Kraft des Wortes.
Der Sprung zum Wirtschaftsjournalismus scheint in diesem Zusammenhang ein großer, aber vielleicht auch nur auf den ersten Blick. Schon bevor ich Politik und Wirtschaft an der Westfälischen Wilhelms-Universität in Münster studierte, habe ich immer den Wirtschaftsteil in der Zeitung gelesen. Zwar verstand ich nicht immer alles, aber das spornte mich nur noch dazu an, mehr über die Themen zu erfahren – daher auch das Studium. Meine ersten journalistischen Erfahrungen sammelte ich sowohl bei Lokalzeitungen, als auch bei der Fachzeitschrift Buchreport und zuletzt bei finance-magazin.de. An der Georg von Holtzbrinck-Schule hoffe ich nun, meine Lust am Schreiben mit meinem Interesse an Wirtschaftsthemen verbinden zu können.
Auf eines konnte ich mich schon immer verlassen: Meine Intuition. Schwarz oder weiß, rechts oder links? Und überhaupt, richtig oder falsch? Gibt es bei mir nicht. Als Tochter einer deutschen Mutter und eines jordanischen Vaters habe ich an irgendeinem Punkt in meinem Leben damit angefangen die Welt in ihrer Vielfältigkeit zu beleuchten. Unterschiede in Kulturen und Religionen machen sie für mich noch bunter und lassen sich, man glaubt es kaum, wunderbar miteinander verbinden. Es braucht mit unter Verständnis und Toleranz. Und ein Bild von einer spannenden Welt, die sich gerade durch ihre Unterschiede auszeichnet.
Und so hat auch eine Geschichte ihre zwei Seiten. Mindestens. Mal aus einer anderen Sicht denken, einen Schritt weiter raus wagen. Das fand ich schon immer spannend. Und genau dadurch entstehen neue Impulse - eben für alle, die handeln wollen. Journalismus bietet mir die Möglichkeit, Welten miteinander zu verbinden: Durch Aufklärung, durch Erklärung, durch Empathie.
Wilde Diskussionen über gesellschaftspolitische Themen? Definitiv ein Mehrwert in meinem Leben. Und Politik, besonders der Nahe Osten, waren bereits im Studium „mein Ding“. Also entschied ich mich, meine Bachelorarbeit der syrischen Wirtschaft zu widmen und nebenbei erste journalistische Erfahrungen bei center.tv und der Rheinischen Post zu sammeln. Meine voranstehende Ausbildung bei der BBDO hat mir die mediale Wirkungskraft erstmals näher gebracht. Und so bin ich den Medien auch nach dem Studium treu geblieben. Allerdings auf Unternehmensseite und zugespitzt auf den Bereich der Filmproduktionen. Die letzten sechs Jahre habe ich dieses Interesse bei der NATURSTROM AG zu einer nachhaltigen Kompetenz ausgebaut. Von Unternehmensportraits, Werbespots, Imagefilmserien bis hin zu Erklärfilmen. Es war alles mit dabei.
Jetzt hat mich mein Weg an die Georg-von-Holtzbrinck Journalistenschule geführt. Ich freue mich auf die neuen Aufgaben und auf einen weiteren, spannenden Blick auf unsere Welt.
Eine Woche lang haben wir Zeit, ein Selbstportrait über uns zu schreiben. Die Mail ist schnell weggeklickt. Recherchetelefonate stehen an. Und die Veröffentlichungstermine für die Artikel müssen ja auch eingehalten werden. Kurz vor Abgabefrist fällt mir ein: da war ja noch was.
Man könnte es ganz nüchtern versuchen: „Michael Scheppe, Jahrgang 1991, studierte Volkswirtschaftslehre, Journalismus und Politikwissenschaften in Köln, Dortmund und Stockholm. Er arbeitete für den WDR-Hörfunk, das MDR-Fernsehen und die Siegener Zeitung. Seit Juli 2017 ist er Volontär der Handelsblatt Media Group.“ So steht es jetzt zumindest auf der Handelsblatt-Homepage. Kurz und knapp.
Aber man könnte das ja vielleicht noch etwas ausschmücken: Früher habe ich immer Quizshows geguckt. Könnte daran gelegen haben, dass ich schon als Kind gerne und viele Fragen gestellt habe. So lag es nahe, dass erste Praktikum in der Redaktion meiner Lokalzeitung zu machen. Und seitdem stand fest: Ich möchte Journalist werden. Sozusagen das Fragestellen zum Beruf machen. Jahre später habe ich dann studiert, aber nebenbei viel lieber journalistisch gearbeitet: im Print, fürs Fernsehen und den Hörfunk. Und irgendwie habe ich auch noch das journalistische Stipendienprogramm der Konrad-Adenauer-Stiftung in meinem Kalender unterbekommen.
Nun bin ich an der Georg-von-Holtzbrinck-Schule, um noch mehr Fragen zu stellen. Und um Antworten zu liefern. Spätestens übrigens bis zum Ablauf der Deadline.
„Ist das das richtige für Dich? Willst du das wirklich machen?“ Diese, auf eine Ausbildung abzielende, schließlich aber den eingeschlagenen Lebensweg betreffende Frage gehört zu den auch mir am meisten gestellten.
„Schreiben ist leicht. Man muss nur die falschen Wörter weglassen.“ Mark Twain fasste damals eine Kunst zusammen, die mich ein Leben lang begleitet hat. Gleichermaßen omnipräsent wie faszinierend, anstrengend wie produktiv, wird es doch immer ein Handwerk bleiben, welches ich erlernen will. Grundsteine habe ich versucht, als Student der englischen und spanischen Sprache in Köln zu legen, ehe mich mein Weg in die bisweilen verbotene Stadt führte. Dort endete der eine Weg – während ich längst auf diesem größeren bin. Es ist das richtige. Ich werde es machen.
„Ich werde Journalistin!“ das verkündete ich meinen Eltern bereits mit Zwölf. Ab da gab’s dann eigentlich auch keine Alternative mehr – hätte das mit dem Journalistik Studium an der TU Dortmund und dem Volontariat an der Holtzbrinck-Schule nicht geklappt, wäre ich aufgeschmissen gewesen. Plan B? Ist nicht. Ich schreibe eigentlich schon immer, als Kind Geschichten und heute journalistisch. Angefangen habe ich wie so viele im Lokalen, um dann schnell zu merken, dass mich vor allem der Zusammenhang von Außenpolitik und Wirtschaft fasziniert. Mein Nebenfach Politikwissenschaft hat sich für mich daher schon häufig als hilfreich erwiesen. Vor Beginn meines Volontariats habe ich hauptsächlich für das Handelsblatt und die heute-show gearbeitet und freue mich jetzt auf neue Herausforderungen.
Als ich knapp zwei Jahre alt war, musste ich mal zum Kinderarzt. Denn meine Mutter wollte wissen, ob es normal wäre, dass ich so viele Frage stellen würde. Das ist kein Scherz! Und eines kann ich versichern: Seitdem hat sich weder meine Neugier, noch mein Drang zum Reden verringert – ganz im Gegenteil.
Nach meinem Abitur studierte ich Germanistik und Anglistik an der Heinrich-Heine Universität in Düsseldorf. Somit blieb ich in meiner rheinländischen Heimat, auch wenn meine Wurzeln in einer Küstenstadt an der türkischen Riviera liegen. Im Laufe meines Studiums habe ich meine Leidenschaft für das Schreiben vertieft und mein Interesse für die Videoproduktion entdeckt.
Der Medienhafen ist eine wahre Goldgrube, wenn es um studentische Aushilfsjobs geht. So kam es, dass ich plötzlich in der Regie eines Lokalsenders landete. Dort bediente ich das erste Mal eine Studiokamera, redigierte Moderationstexte und entwarf Grafiken. TV-Produktion: Check. Als nächstes ging ich zum Hörfunk. Pressekonferenzen besuchen, Radio-Nachrichten verfassen, Interviews führen: Check. Ich hatte Blut geleckt, ich wollte Journalistin werden.
Nach zwei Jahren Redaktionserfahrung bei einem Nachrichtenmagazin des WDRs und einigen Filmbeiträgen für die ARD, wurde ich schließlich als freie Mitarbeiterin bei Handelsblatt Online eingestellt: Check. Erste Kontakte mit wirtschaftlichen Schwerpunkten zeigten mir: Ich möchte meine Fähigkeiten im Bereich des Print-Journalismus in der Verlagsgruppe Handelsblatt vertiefen. Und das Audiovisuelle? Ich weiß aus eigener Erfahrung, dass hier großer Wert auf cross-mediales Arbeiten gelegt wird. Durch meine Stelle am Social-Media- und Video-Desk bin ich besonders empfänglich für Innovationen und digitale Kommunikation. Darüber hinaus liegen Themen rund um das politische Weltgeschehen mit Schwerpunkt Nahost-Krisen und die Entwicklungen in der Türkei in meinem Fokus. Aber auch die Kosmetikindustrie und die Modebranche sind in den Top Ten meiner Interessenliste vertreten. Daher freue ich mich auf meine Ausbildung an der Georg-von-Holtzbrinck Journalistenschule zur Wirtschaftsredakteurin und auf die Umsetzung abwechslungsreicher Projekte.
Wieder nichts. Jeden Donnerstag wähle ich dieselbe Nummer. Und werde vertröstet. Wochenlang geht das so. Dann ist es endlich soweit: Mein erster Einsatz für die Westfälische Rundschau. Ein Sonntagnachmittag in Hennen, einem Örtchen irgendwo an der Peripherie zwischen Ruhrpott und Sauerland. Trockene Asche, hitzige Gemüter, duftende Grillwurst: Es geht um die Tabellenführung in der Kreisliga. Und ich darf endlich darüber berichten. Wow.
Zwölf Jahre und zwei Aufstiege später jagen die Dorfkicker mittlerweile auf gehobenem Niveau und schmuckem Kunstrasengeläuf samt Tribüne dem Ball hinterher, und auch bei mir hat sich beruflich vieles getan. Eines aber ist unverändert geblieben: Meine Leidenschaft für das geschriebene Wort. Über die Politik-Redaktion des ZDF, mehrjährige Mitarbeit im Sport der Frankfurter Allgemeinen Zeitung, das US-Büro der Deutschen Welle und die Nachrichtenredaktion von FAZ.net bin ich in Düsseldorf gelandet. Ich bringe einen Masterabschluss in Politikwissenschaft und Völker- und Europarecht mit. Angesichts der täglichen Sintflut von Nachrichten und Informationen sehe ich die Aufgabe von uns Journalisten mehr denn je darin, dem Leser die relevanten Geschichten aus Wirtschaft und Politik, Sport und Gesellschaft anschaulich zu erzählen und auch komplexe Sachverhalte verständlich einzuordnen. Von diesem Anspruch lasse ich mich auch bei WirtschaftsWoche und Handelsblatt leiten. Regelmäßiges Pendeln rheinabwärts in meine Wahlheimat Mainz nehme ich dafür gerne in Kauf.
„Ich tippe gerade ein bisschen mit. Ich hoffe, es ist in Ordnung, wenn ich Sie zitiere?“ – „Ja, ich höre es schon. Tippen Sie denn wenigstens mit zehn Fingern?“ – „Leider nur mit sieben, aber es funktioniert ganz gut.“ So hörten sich schon häufig Telefoninterviews an. Meine journalistischen Nebenjobs sollen eines Tages zum richtigen Beruf werden; deswegen absolviere ich jetzt – im Zuge meines Studiums des wirtschaftspolitischen Journalismus an der TU Dortmund – das Volontariat an der Georg von Holtzbrinck-Schule für Wirtschaftsjournalisten. Zum Glück reichen sieben Finger zum Schreiben. Doch es reicht nicht, als Journalist ohne Neugier durchs Leben zu gehen. Kritische Fragen stelle ich deshalb nicht nur am Telefon, sondern auch persönlich, unter Freunden, Kollegen oder wenn ich einfach nachdenke. So entstehen die besten Themenideen. In meiner Freizeit lache ich gern, gehe joggen und lerne Chinesisch.
„Ohne zu schreiben kann man nicht denken – jedenfalls nicht in anspruchsvoller, anschlussfähiger Weise.“ Diesen Satz schrieb der deutsche Philosoph Niklas Luhmann 1992, vier Jahre nach meiner Geburt. Für mich bleibt er aktuell – insofern habe ich, in meinem Bedürfnis zu denken, wohl aus einer gewissen Not heraus den Weg des Journalisten eingeschlagen. Als solcher möchte ich die Welt verstehen, sie mir selbst und anderen erklären, und damit für Diskussionen sorgen. Das Rüstzeug dafür habe ich als Student der Philosophie und Literatur in München und Düsseldorf gelernt – und bei der Westfälischen Rundschau, der Welt-Gruppe, der Süddeutschen Zeitung und zuletzt beim Handelsblatt journalistisch vertieft. Thematisch fühle ich mich in der Wirtschaft und der Politik zu Hause: Thomas Manns „Die Buddenbrooks“ ist für mich kein Familienroman, sondern eine Kaufmannsgeschichte. Von denen gibt es auch im echten Leben genug. Als Georg von Holtzbrinck-Schüler will ich sie aufschreiben – in anspruchsvoller, anschlussfähiger Weise.
Spätestens nachdem ich mit neun Jahren „Momo“ gelesen hatte, stand für mich fest: Wenn ich groß bin, möchte ich mein Geld mit Schreiben verdienen, so wie Michael Ende. Wild entschlossen füllte ich ganze Notizbücher mit Geschichten über Pferde, Zauberer und sprechendes Obst. Im Lauf der Zeit haben sich die Interessen und Themen verändert – die Lust am Schreiben ist aber geblieben.
Meine ersten Reporter-Erfahrungen sammelte ich bei der Schülerzeitung und nach dem Abitur als Praktikantin bei der Rhein-Zeitung in Koblenz. Fürs Studium der Publizistik und Politikwissenschaft zog ich nach Mainz und hospitierte beim ZDF – zunächst im Landesstudio Rheinland-Pfalz und später im Auslandsstudio London. Für den Master in Politischer Kommunikation wechselte ich an die Uni Düsseldorf und jobbte nebenbei in Günther Jauchs Produktionsfirma in Köln. Zwischendurch nutzte ich fast jede vorlesungsfreie Zeit zum Verreisen, um mein Fernweh zu stillen und Reisereportagen zu schreiben. Während meines Auslandssemesters an der University of California Davis schrieb ich für deren Online-Campus-Magazin. An der Georg von Holtzbrinck-Schule möchte ich meine Leidenschaft endgültig zum Beruf machen. Besonders interessieren mich die Themen Medien und Wahlkampf, Unternehmensgründung und Digitalisierung.
Für mich gehören Diskussionen zu Themen aus Wirtschaft, Politik und Mode zu den schönsten Dingen im Leben. Bei der Handelsblatt Media Group mache ich das jetzt zum Beruf. Kontakt zu den Medien gab es schon früh. Mit 10 Jahren für die Sat1 Show Kleine Ganz Groß entdeckt worden, folgten weitere Engagements vor der Kamera. Doch getreu dem Motto meines Vaters „Wer viel redet, braucht auch Substanz“, studierte ich nach dem Abitur Wirtschaft, Recht und Internationale Beziehungen in Maastricht, eben um möglichst viel diskutieren zu können. Neben vielen Diskussionen bis zum Morgengrauen blieb noch Zeit für das Handelsblatt und den FOCUS zu schreiben. Die Liebe zum geschriebenen Wort war geweckt. Nach dem Studium entschied ich mich bei einem großen Beratungsunternehmen die Wirtschaft kennenzulernen und beschäftigte mich mit der strategischen Ausrichtung von Medienhäusern. Als Journalistin möchte ich aufklären und zu einem differenzierten Meinungsbild in unserer Gesellschaft beitragen. Auf meiner Facebook Seite diskutiere ich gerne mit Lesern Artikel oder das aktuelle Geschehen in Deutschland.
Es war März 2011 als ich mich als freier Mitarbeiter für die Finanzberichterstattung bei Handelsblatt Online beworben hatte. Ich wurde zu einem Vorstellungsgespräch eingeladen, genau an jenem Tag als die Küste von Fukushima von einem gewaltigen Tsunami getroffen wurde. Ich kam in die Redaktion, wo die Hölle los war. Mein damaliger Vorgesetzter hatte kaum Zeit mich kennenzulernen – zum Glück, denn ich war für das Vorstellungsgespräch nicht wirklich gut vorbereitet.
Die Anfangszeit war alles andere als einfach, denn mein journalistischer Werdegang ist nicht gespickt mit einem Journalismus-Studium und Praktika bei diversen Zeitungen. Ich wurde in die Redaktion hineingeworfen und musste mich durchbeißen, an Themen dranbleiben und manchmal auch Niederlagen einstecken oder Fehler zugeben.
Meine Entscheidung ein Volontariat bei der Holtzbrinck-Schule anzufangen war ebenfalls von diesen Schwankungen geprägt. Denn gerade weil ich kein Journalismus-Studium gewählt hatte, sondern Volkswirtschaftslehre und Politikwissenschaften an der Universität zu Köln studiert hatte, dachte ich trotz meiner freien Mitarbeit beim Handelsblatt zunächst an eine andere Tätigkeit, einer sichereren und vermutlich besser bezahlten. Doch je tiefer in mich hinein horchte, desto klarer wurde mir, dass nicht Geld und Sicherheit meine Prioritäten sind, sondern das Bedürfnis einen Beruf auszuüben, der mich jeden Tag herausfordert und das Gefühl gibt, mit Buchstaben etwas ändern zu können.
Es ist ein kalter Januar-Morgen auf dem Berliner Alexanderplatz, als mir der Kameramann ein Mikrofon in die Hand drückt. Ich soll Stimmen von Passanten zum Fall Kachelmann einsammeln, für einen Beitrag des ZDF-Magazins Frontal 21. Es kostet mich etwas Überwindung, doch dann passe ich die erste Passantin ab: "Entschuldigung: Eine kurze Frage, was halten Sie von..." Drei Stunden später wärme ich mich im Auto des Kamera-Teams auf. Ich habe meinen ersten Reporter-Einsatz überstanden. Seit diesem Praktikum im Winter 2011 ist aus einer Ahnung, Journalismus könnte etwas sein, die Gewissheit geworden: Das möchte ich machen. Allerdings zieht es mich vom Fernsehen zum Schreiben, ich hospitiere bei Reuters und arbeite parallel zum VWL-Studium für die Frankfurter Rundschau und dpa. Das Ziel Agentur-Journalist vor Augen, kommt die Zusage der Holtzbrinck-Schule. Investigative Recherche, Auslandsreise, Multimedia-Ausbildung - ich muss nicht lange nachdenken, um zu wissen: Das möchte ich machen.
Zeitungen und Zeitschriften sind etwas Wunderbares. Das habe ich schon immer so gesehen und früh gedacht: Journalist – das wäre ein toller Beruf. Das will ich werden.
Irgendwann mit 16 Jahren habe ich angefangen mich für Wirtschaft zu interessieren, wie ein Unternehmen geführt wird, wie sich Märkte verändern – und dachte: Vielleicht werde ich doch lieber Verlagsmanager. Daraufhin machte ich nach der Schule eine Ausbildung zur Medienkauffrau Digital und Print – und landete bei einem großen Magazin in den Etagen der Verlagsleute. Nah dran an den Journalisten - ihre Arbeit bedingte meine Arbeit und meine Arbeit ihre -, aber ich war eben keiner von ihnen. Als ich einmal äußerte, dass ich mir auch vorstellen könnte, Journalist zu sein, sagte mir mein Gegenüber, ich solle es vergessen. Ich habe keine Chance.
Nach meiner Berufsausbildung studierte ich Wirtschaftspsychologie mit Schwerpunkt Personal und dem Nebenfach Politikwissenschaft. Ebenfalls auf dem Stundenplan: Berufsberatung. Das Ergebnis: Ich solle Journalistin werden. Ich protestierte, ich hätte keine Chance. Aber der Gedanke war wieder präsent: Egal, ob ich Arzt wäre, Wissenschaftler oder Modedesigner, ob ich ein Restaurant führen würde oder einen Verlag, ich würde immer neidisch auf die Journalisten blicken. Egal, was ich hätte oder wäre, ich würde immer denken: Journalist – das wäre ein toller Beruf. Das würde ich gerne sein. Also bewarb ich mich für ein Volontariat an der Georg-von-Holtzbrinck-Schule und jetzt sitze ich nicht mehr nur nah dran an den Journalisten, sondern bei ihnen. Jetzt beschäftige ich mich nicht mehr jeden Tag mit Vertriebszahlen, sondern mit allem Interessanten, was sich auf dieser Welt so finden lässt. Und das ist so Vieles, an jedem einzelnen Tag.
Januar 2016. Ich ziehe von Berlin nach Düsseldorf. Rheinland: das fühlt sich wieder nach Heimat an. Ursprünglich bin ich nämlich Kind des Ahrtals: Überall Rotwein, viel Natur, wenig los. Nach dem Zivildienst wollte ich raus. Zum Studium bin ich nach Mainz gegangen. Wirtschaftswissenschaften und Governance, dazu Weck, Worscht und Woi. Während dieser Zeit fand ich zum Journalismus. Als freier Mitarbeiter einer Zeitung sammelte ich erste Eindrücke, was es heißt, Reporter zu sein. Aus einem Praktikum beim ZDF wurden dann gut zwei Jahre als Redakteur und Reporter für die Sendungen heute und heute-journal. Höhepunkt dieser tollen Zeit war ein großer Jahresrückblick, an dem ich zwei Monate arbeiten durfte. Als notorischer Besserwisser und leidenschaftlicher Debattierer lernt man früh, was einen guten Journalisten ausmacht: kenne die Fakten. Aber das reicht nicht. Schreiben ist auch ein Handwerk, das man lernen muss. Mir wurde klar, dass ich genau das machen möchte.
Dann ging irgendwie alles ganz schnell und schon sind wir wieder am Anfang dieser Geschichte. Seitdem schreibe ich für Handelsblatt und WirtschaftsWoche in Düsseldorf, war zur US-Wahl in New York, lerne von den besten Dozenten. Abseits der Arbeit bin ich zwischen September und Januar montags unausgeschlafen, weil in der Nacht zuvor die NFL läuft. Auch aktiv mache ich viel Sport und habe in Düsseldorf sogar das Laufen für mich entdeckt. Nur zu gutem Scotch kann ich nicht nein sagen.
Sitze im Zug. Soll in einer halben Stunde ein Selbstporträt abliefern. Bin zu spät dran. Denke an Regen, der mir früher beim Zeitungsaustragen ins Gesicht peitschte. An erste Lokalreportagen über Bratwurstfeste. An das Uni-Magazin in Erfurt, den ersten Wutanruf der Uni-Pressefrau. An viele Praktika bei vielen Medien. Denke an die letzte Zeche im Ruhrgebiet, zu der mein Zug fährt, über die ich schreiben will, Strukturwandel. Denke an Multimedia, Twitter, Videos - alles Wörter, die rein sollten in so einen Text. Denke an die Fragen, die ich gleich stellen will. Draußen ist es diesig. Fieses Wetter zum Zeitungsaustragen, denke ich. Gut zum Schreiben. Nächste Station: Bottrop Hbf. Mein Zug hält an.