Wieder nichts. Jeden Donnerstag wähle ich dieselbe Nummer. Und werde vertröstet. Wochenlang geht das so. Dann ist es endlich soweit: Mein erster Einsatz für die Westfälische Rundschau. Ein Sonntagnachmittag in Hennen, einem Örtchen irgendwo an der Peripherie zwischen Ruhrpott und Sauerland. Trockene Asche, hitzige Gemüter, duftende Grillwurst: Es geht um die Tabellenführung in der Kreisliga. Und ich darf endlich darüber berichten. Wow.
Zwölf Jahre und zwei Aufstiege später jagen die Dorfkicker mittlerweile auf gehobenem Niveau und schmuckem Kunstrasengeläuf samt Tribüne dem Ball hinterher, und auch bei mir hat sich beruflich vieles getan. Eines aber ist unverändert geblieben: Meine Leidenschaft für das geschriebene Wort. Über die Politik-Redaktion des ZDF, mehrjährige Mitarbeit im Sport der Frankfurter Allgemeinen Zeitung, das US-Büro der Deutschen Welle und die Nachrichtenredaktion von FAZ.net bin ich in Düsseldorf gelandet. Ich bringe einen Masterabschluss in Politikwissenschaft und Völker- und Europarecht mit. Angesichts der täglichen Sintflut von Nachrichten und Informationen sehe ich die Aufgabe von uns Journalisten mehr denn je darin, dem Leser die relevanten Geschichten aus Wirtschaft und Politik, Sport und Gesellschaft anschaulich zu erzählen und auch komplexe Sachverhalte verständlich einzuordnen. Von diesem Anspruch lasse ich mich auch bei WirtschaftsWoche und Handelsblatt leiten. Regelmäßiges Pendeln rheinabwärts in meine Wahlheimat Mainz nehme ich dafür gerne in Kauf.